Muster und Tipps zum Aufbau
Das perfekte Anschreiben
Muster & Tipps zum Aufbau
So bewerben Sie sich richtig: Das Anschreiben ist das Kernstück jeder Bewerbung. Es entscheidet den Ton, spiegelt die Motivation und beinhaltet Fakten und Argumentation gleichermaßen. Hier finden Sie Tipps, Muster und Formulierungen als Vorlage, um häufige Fehler beim Bewerben zu vermeiden.
In einem Bewerbungsschreiben bringt der Bewerber kurz und prägnant seine Motivation auf den Punkt. Das Anschreiben beinhaltet neben dem Grund der Bewerbung auch die eigenen Soft Skills, Erfahrungen und Qualifikationen aus vergangenen Jobs in Kürze ins rechte Licht zu rücken. Aber Achtung: Das Anschreiben erfüllt in der Bewerbung einen anderen Zweck als der Lebenslauf und sollte daher auf keinen Fall den Lebenslauf einfach nacherzählen.
Mit seiner Bewerbung ist der Bewerber sozusagen ein Verkäufer der eigenen Arbeitskraft. Das Ziel vom Bewerbungsschreiben ist es, Interesse beim potenziellen Arbeitgeber zu wecken und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Vor der Formulierung steht die Vorbereitung
Fast jedem Bewerber fällt das Formulieren von einem persönlichen Anschreiben bei einer Bewerbung auf unterschiedliche Jobs schwer. Gerade aus diesem Grund sollte man sich hierfür genügend Zeit nehmen - die Bedeutung eines Anschreibens ist nämlich nicht zu unterschätzen.
Vorlagen oder Muster für gute Bewerbungsschreiben gibt es zwar, um eine individuelle und auf den Arbeitgeber zugeschnittene Formulierung kommt man beim Bewerben jedoch nicht herum. Jeder der ausgeschriebenen Jobs auf dem Stellenmarkt erfordert daher ein entsprechend angepasstes Bewerbungsschreiben.
Bevor Sie sich an die Formulierung setzen, sollten Sie sich gründlich vorbereiten. Denn Bewerben ist nicht einfach: Sammeln Sie Informationen – über den Job, das Unternehmen und Ihre eigene Motivation für Ihre Bewerbung. Erst wenn Sie eine Stellenausschreibung genau analysiert und die Anforderungen verstanden haben, gelingt Ihnen auch ein gutes Anschreiben.
Für ein Bewerbungsschreiben gilt: In der Kürze liegt die Würze
Ein Bewerbungsschreiben umfasst genau eine Seite – nur in absoluten Ausnahmefällen kann Sie länger sein.
Das Anschreiben erzählt den eigenen Lebenslauf nicht nach, sondern bringt das individuelle Leistungsprofil des Bewerbers in Kürze ganz prägnant auf den Punkt. Nach dem Motto: "Das kann ich – und darum bin ich genau der Richtige für diesen Job!"
"Texten Sie keinen Brief, sondern ein Briefing", rät der Bewerbungsberater Gerhard Winkler. Dafür reicht eine knappe Seite. Denn noch einmal: Das Anschreiben bei einer Bewerbung ist eine Leistungsbilanz mit einer knappen Selbstpräsentation – und weder ein Essay, noch ein Kurzroman.
Das Ziel: Mit dem Anschreiben Interesse wecken
Die meisten Arbeitgeber erhalten auf die Ausschreibung eines Jobs oft Hunderte Bewerbungen. Die Zeit der Personaler für die detaillierte Sichtung aller Bewerbungen fehlt. Aus diesem Grund muss ein Bewerber direkt im Anschreiben den Empfänger neugierig auf mehr machen – ihn also direkt im Anschreiben davon überzeugen, dass sich das Lesen von Lebenslauf und Zeugnissen lohnt.
Wie aber schafft man es, all seine Soft Skills, Erfahrungen, Kann- und Muss-Qualifikationen in einem Bewerbungsanschreiben auf einer Seite unterzubringen? Wie Sie sich richtig bewerben, zeigen wir Ihnen hier anhand von Tipps.
Der Aufbau und die Form – das gehört in ein Anschreiben:
1. Die eigenen Kontaktdaten: So einfach erreichen Sie mich!
Um die Kontaktdaten von der Anschrift abzuheben, gehören diese entweder in die Kopfzeile oder die rechte Seitenecke. Die aktuellen Kontaktdaten enthalten: den Namen – die Anschrift – eine seriös wirkende E-Mail-Adresse – Telefonnummern (Festnetz und Mobil).
2. Die Anschrift des Unternehmens: korrekt und zielgerichtet
Hier ist die vollständige Anschrift der Firma, eventuell mit Verweis auf die Abteilung, in der sich der Ansprechpartner (Anrede) befindet, zu nennen. Zum Beispiel:
Deutsches Komitee für UNICEF e.V. (Hier die offizielle Unternehmens-Schreibweise recherchieren, z.B. in der Stellenausschreibung)
Anita Schmidt
Personalabteilung
Höninger Weg 104
50969 Köln
3. Der Betreff und Datum: Bezug und Aktualität
Personaler in größeren Unternehmen erhalten oft hunderte Bewerbungen für unterschiedlichste Jobs: Eine gefettete und eventuell durch eine größere Schrift hervorgehobene Betreffzeile ermöglicht einen schnellen Überblick, um welche Bewerbung es sich handelt. Bei der Stellen-Formulierung kann man sich bei seiner Bewerbung einfach an der Ausschreibung orientieren.
Einen Absatz nach der Betreffzeile folgen rechtsbündig der Ort und das aktuelle Datum, zum Beispiel so:
Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Kennziffer 3052 W)
Köln, 1. Februar 2014
4. Die Anrede: "Sie kenn' ich doch!"
Engagement zeigt, wer im Vorfeld bereits mit dem Adressaten im Unternehmen telefoniert hat. Sollte das nicht der Fall sein, muss zumindest der korrekte Ansprechpartner recherchiert werden, um das relativ anonym wirkende "Sehr geehrte Damen und Herren" zu vermeiden. Dies gilt auch für Initiativbewerbungen.
Angebracht ist übrigens bei der Anrede im Anschreiben nach wie vor das klassische: "Sehr geehrter" beziehungsweise "Sehr geehrte". Bei Bewerbungen im wissenschaftlichen Umfeld sollten im Bewerbungsschreiben auch die akademischen Titel des Ansprechpartners an dieser Stelle genannt werden: "Sehr geehrte Frau Dr. Welling".
Nach der offiziellen Anrede folgt ein Komma, ein Absatz und der erste Satz, der mit Kleinschreibung des ersten Wortes beginnt - wenn es sich nicht um ein Substantiv handelt.
5. Der richtige Einstieg: Knallerargument betonen
Der erste Satz im Bewerbungsanschreiben muss prägnant sein und sollte Spannung und Neugier beim Leser erzeugen. Er ist der Köder, der den Personaler in den Text zieht. Hier muss die Balance zwischen Arroganz und Selbstbewusstsein, zwischen aufgesetzt und authentisch, zwischen heuchlerisch und begeistert stimmen.
Personaler haben ein feines Gespür für aufgeblasene Selbstmarketing-Kampagnen in einer Bewerbung. Auch platte Lobeshymnen über den Traumarbeitgeber im Anschreiben sind oft gemachte Fehler und kommen beim Arbeitgeber nicht gut an.
Der erste Satz im Bewerbungsschreiben sollte daher folgende Frage beantworten: Was kann ich und warum bin ich der ideale Kandidat für die ausgeschriebene Stelle?
6. Phrasen und Floskeln streichen
"Mit großem Interesse habe ich Ihre Ausschreibung zur Kenntnis genommen..." oder "Hiermit bewerbe ich mich..." – so sollte ein gutes Anschreiben bei einer Bewerbung nicht beginnen.
Phrasen dieser Art wecken im Bewerbungsschreiben aufgrund ihrer stereotypen Formelhaftigkeit kein Interesse - sie haben keinen Aussagewert und wirken affektiert. Diese Einfallslosigkeit kann im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass die gesamte Bewerbung im Papierkorb landet.
Ein besserer Einstieg im Bewerbungsschreiben wäre, direkt einen Zusammenhang zwischen dem Slogan des Unternehmens oder einem prägnanten Satz des Stellenangebots und den eigenen Fähigkeiten herzustellen. Bestenfalls gelingt dies sogar mit Wortwitz oder Humor.
Der erste Satz im Anschreiben ist individualisiert und auf die Stelle bezogen. Er sollte folgende Fragen überzeugend beantworten:
- Warum dieses Unternehmen?
- Wo liegen Ihre Qualifikation und Ihr Mehrwert?
Diese Einleitung kann und sollte auf einen Satz reduziert werden. Beachten Sie dabei: Unbelegtes Eigenlob klingt unseriös, ebenso Lobeshymnen über den künftigen Wunsch-Arbeitgeber.
7. Der Haupttext: überzeugende Belege
Nachdem der Köder im Einstieg vom Bewerbungsschreiben ausgeworfen wurde, werden nun in ein bis zwei Absätzen anhand von Praxisbeispielen die Schlüsselkompetenzen herausgearbeitet. Ganz nach dem Motto: „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“.
Personaler wollen nicht vorgeführt bekommen, wie raffiniert ein Bewerber sich verkaufen kann. Sie suchen nach faktengefütterten Argumenten für ihre Entscheidungsgrundlage, Sie zum Vorstellungsgespräch einzuladen.
Damit ein Personaler auch wirklich anbeißt, führen Sie nach dem gelungenen Einstieg nun in Ihrem Bewerbungsschreiben die stärksten Argumente, die für den Job erforderlichen Job- und Lernleistungen und die Passung zum Unternehmen auf. Ein vor Jahren absolviertes Studium, die Ausbildung oder ein Praktikum zählen hierbei weniger. Besser ist es, konkrete Informationen über fachliche Kompetenzen aufzuführen, die genau zur ausgeschriebenen Stelle passen.
Nutzen Sie dabei starke und dynamische Verben, bevorzugen Sie einfache Hauptsätze und belegen Sie Ihre Aussagen mit Praxisbeispielen. Also nicht: "Ich bin teamfähig", sondern: "Durch die Leitung der Uni-Theatergruppe im Studium stärkte ich meine Teamfähigkeit" oder "Mein organisatorisches und kommunikatives Geschick stärkte ich…".
Ein gutes Anschreiben bezieht sich auf die wichtigsten Ankerpunkte der beruflichen Biografie, ein herausragendes Anschreiben bringt diese jedoch immer in Bezug zur ausgeschriebenen Stelle: Berufseinsteiger betonen alle in Ausbildung, Praktikum, Diplomarbeit oder Freizeit gesammelten Erfahrungen, die für das gesuchte Profil relevant sind. Berufserfahrene schöpfen dagegen in ihrer Bewerbung aus der Praxis.
Die formale Gestaltung ist auch im Anschreiben streng einzuhalten: Die einzelnen Elemente (Einleitung, Hauptteil, Schluss) sind durch Absätze strukturiert. Das Layout im Bewerbungsschreiben ist übersichtlich und ansprechend.
Die Schriftart- und Größe (z.B. Arial in Schriftgröße 11 Pt.) orientiert sich an den gängigen Normen, ist klar, nicht zu klein und lesefreundlich. Ein absolutes Tabu im Bewerbungsschreiben sind Flüchtigkeitsfehler. Die korrekte Schreibweise, Grammatik und Kommasetzung sind unerlässlich.
Die meisten Personaler sortieren Bewerber nach zwei bis drei Fehlern direkt aus – deswegen sollte das Anschreiben immer inhaltlich, stilistisch und formal gegengelesen werden.
Übrigens: Sollten Sie nicht alle Informationen unterbringen können – gibt es auch die Möglichkeit, eine so genannte Dritte Seite anzubieten.
8. Zum Schluss: positiver Ausklang & Freude auf ein Vorstellungsgespräch
Mit einem zusammenfassenden Fazit im Bewerbungsschreiben kann der Bewerber positiv im Gedächtnis bleiben.
Im Schlussteil vom Anschreiben machen Sie daher deutlich, dass Sie sich auf ein persönliches Gespräch freuen, und beantworten – wenn dies in der Stellenanzeige gefragt ist – die Fragen, ab wann Sie anfangen könnten und welches Gehalt Sie sich vorstellen. Zeigen Sie, dass Sie Ihren Wert kennen, indem sie die branchenüblichen Gehaltszahlen angeben und eine Spannbreite (z.B. 35.000 bis 40.000 Euro) anbieten, die als Basis für weitere Verhandlungen dient.
8. Unterschrift: Dafür stehe ich mit meinem Namen
Die handschriftliche Unterschrift im Bewerbungsanschreiben ist eine Formalie, die den Namen entweder vollständig ersetzen kann oder zwischen die Abschiedsfloskel und den getippten Namen gesetzt wird.
Die Unterschrift sollte im besten Fall mit einem schönen Füller in blauer oder auch schwarzer Tinte geschrieben werden. Heutzutage ist aber auch eine Unterschrift mit dem Kugelschreiber akzeptabel.
Beim Bewerbungsanschreiben der Online-Bewerbung (Link einfügen) ist darauf zu achten, dass die eingescannte Unterschrift als Grafik in das Dokument gesetzt wird und auch nach dem Ausdrucken gut lesbar ist.
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