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Der Lebenslauf ist neben dem Anschreiben der wesentliche Part jeder Bewerbung. Mit ihm zeigt ein Bewerber, dass er aufgrund seiner Ausbildung, seines beruflichen Werdegangs und seiner Qualifikationen zu einem ausgeschriebenen Job passt. Für den perfekten Lebenslauf ist es wichtig, sich an bestimmte Vorgaben zu halten. Nur so wird die Bewerbung zu Ihrem Erfolgsmodell.
Tabellarischer Lebenslauf bedeutet: Ein Lebenslauf sollte sprachlich kurz und knapp formuliert sein – mit Schlagwörtern und maximal stichwortartigen Aufzählungen. Diese können Sie durch Bullet Points hervorheben.
Ausformulierte Sätze haben im Lebenslauf keinen Platz und gehören in den Bewerbungsunterlagen ins Anschreiben. Eventuell können Sie auch auf einer Extra-Seite zum Lebenslauf („Dritte Seite“) Ihre Projektlaufbahn oder Ähnliches stärker ausformulieren. Darin können Bewerber ihre besondere Expertise zum Ausdruck bringen.
Der tabellarische Lebenslauf existiert in zwei verschiedenen Varianten:
Der chronologische Lebenslauf:
Nur ganz junge Bewerber, die sich nach der Schule für einen Ausbildungsplatz bewerben, sollten den chronologischen Lebenslauf verwenden, dessen Stellenwert gegenüber dem amerikanischen Lebenslauf sehr eingebüßt hat. Hier folgt nach den persönlichen Daten in chronologischer Reihenfolge der lückenlose Schulbildungsweg mit Angaben zu den Abschlussnoten und etwaigen Praktika.
Manchmal ist der chronologische Lebenslauf aber auch für Hochschulabsolventen oder Arbeitssuchende, die sich direkt nach der Ausbildung bewerben, das Mittel der Wahl – nämlich genau dann, wenn sie nur wenige praktische Erfahrungen aufzeigen können. Arbeitslose sollten abwägen: Von Fall zu Fall ist es taktisch klüger, den chronologischen Lebenslauf zu verwenden, um eine etwaige längere Arbeitslosigkeit nicht ganz prominent oben im Lebenslauf thematisieren zu müssen.
Der amerikanische Lebenslauf:
Für Bewerber in ungekündigtem Arbeitsverhältnis und mit hoher Berufserfahrung ist der amerikanische Lebenslauf zu empfehlen. Der amerikanische Lebenslauf zeichnet sich durch seine Übersichtlichkeit aus und ist in Deutschland mittlerweile die bevorzugte Lebenslauf-Variante.
Im amerikanischen Lebenslauf steht die derzeit ausgeübte Position des Bewerbers ganz oben – direkt nach den Angaben zur Person. Es folgen alle weiteren Jobstationen anti-chronologisch – also rückwärts bis zum Anfang des Berufslebens. Beim chronologischen Lebenslauf entspricht der Aufbau dagegen der zeitlichen Abfolge der Ausbildungs- und Berufsstationen.
Nach der Berufslaufbahn folgen Angaben zum Studium, zum Wehr- oder Zivildienst, zur Schul- und (zusätzlicher) Berufsausbildung, zu Fremdsprachen und IT (EDV-) Kenntnissen, möglichem sozialen Engagement bis zu persönlichen Interessen.
Beide Varianten des Lebenslaufs bieten Vor- und Nachteile – und letztlich hängt es von den individuellen Erfahrungen ab, um sich als Bewerber für das eine oder andere Muster zu entscheiden.
Auf folgende private Angaben im Lebenslauf können Sie in der Regel eher verzichten, da sie für eine Bewerbung keine Relevanz haben oder dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) widersprechen:
Angaben zum Familienstand und zur Staatsangehörigkeit sind offiziell keine Pflicht, finden sich aber noch oft in den Lebensläufen.
Dazu gehören sämtliche Arbeitgeber mit Ortsangabe, Ihre Berufsbezeichnung sowie jeweils in Stichworten eine kurze Tätigkeits- und Aufgabenbeschreibung sowie eventuelle Erfolge und wichtige Projekte. Berufspraxis
Dieser Abschnitt ist der wichtigste im Lebenslauf Ihrer Bewerbung, denn er zeigt, welche fachlichen Kompetenzen und praktischen Erfahrungen der Bewerber für die angestrebte Position bzw. Stelle mitbringt. Er sollte daher besonders ausführlich gestaltet sein – selbst bei jungen Jobsuchenden, die bisher keine wirkliche Berufspraxis vorweisen können. Sie müssen versuchen, bei einer Bewerbung ihre Leistungsbereitschaft über Praktika, Aushilfstätigkeiten, Nebenjobs, soziales Engagement und andere Tätigkeiten zu dokumentieren.
Mütter und Väter, die nach der Geburt ihrer Kinder in Erziehungs- bzw. Elternzeit gegangen sind, fügen diese Auszeit vom Job chronologisch in ihren Karriereweg ein und können auf diese Art eine Lücke im Lebenslauf vermeiden, Beispiel:
02/2010-02/2011 Elternzeit
Mehr Informationen zum Familienleben haben für die Bewerbung keine Bedeutung. Hilfreich ist es, wenn die Auszeit für die Familie zum Beispiel auch für eine Fort- oder Weiterbildung genutzt wurde – oder es andere berufliche Aktivitäten gab, wie beispielsweise Urlaubsvertretungen im Unternehmen. Das ist vor allem bei längeren Elternzeiten wichtig.
Dazu gehören zum Beispiel Schulausbildung, Berufsausbildung, Praktikum und Studium.
Faustregel: Je mehr Berufserfahrung ein Bewerber hat, desto weniger spielen Schule und Studium eine Rolle.
Dieser Abschnitt ist vor allem für jüngere Bewerber, wie Schulabgänger oder Hochschulabsolventen, wichtig. Sie können bei der Bewerbung ihr Praktikum oder ihre Praktika, Nebenjobs oder Werkstudententätigkeiten auflisten. Inhaltlich gelten bei der Auflistung dieser Jobs die gleichen Regeln wie für reguläre Jobstationen.
Berufserfahrene lassen uralte Praktika besser weg. Ausnahme: Ein Praktikum hat einen ganz besonderen Bezug zur angestrebten Position.
Hier können Berufstätige wichtige Informationen über Seminare, Kurse und Workshops auflisten, die einen Bezug zu ihrer aktuellen Tätigkeit und der Bewerbung auf die Wunschposition haben. Diese Stationen werden jeweils mit Name und Kurzbeschreibung des Inhalts – und eventuell erworbenem Abschluss – aufgelistet. Das können zum Beispiel spezielle Computer- oder Software-Weiterbildungen, Management- und Führungsseminare oder auch Sprachkurse sein.
Wichtige Informationen: Auch hier sollten Bewerber nur Weiterbildungen aufführen, die nicht älter als fünf Jahre sind. Wer hier nicht viel zu berichten hat, kann die ein oder zwei Kurse auch unter dem nächsten Punkt mit auflisten.
Dazu gehören zum Beispiel:
Hier können Bewerber einen kleinen Einblick in ihre private Freizeitgestaltung geben. Bei der Bewerbung sollten Sie aber immer im Hinterkopf haben, wie eine Aktivitäten wirkt. Neben Hobbies und Interessen wie beispielsweise Sport, Kultur und Musik , können hier auch ehrenamtliches und soziales Engagement sowie eventuell politische und Vereinsaktivitäten aufgelistet werden.
Abschließend gilt: Der Lebenslauf Ihrer Bewerbung sollte Ihre persönlichen Kompetenzen und fachliche Expertise auf den Punkt bringen. Prüfen Sie Ihre Ausführungen daher immer aus der Sicht Ihres Gegenübers: Welchen Mehrwert können Sie für die ausgeschriebene Position vorweisen? Hier sollten Sie mit Ihren Kenntnissen Punkt für Punkt auftrumpfen.