Aussehen – Inhalt – Aufbau

Ihre Visitenkarte: die Bewerbungsmappe

Aussehen – Inhalt – Aufbau

Mit der Bewerbungsmappe müssen Sie überzeugen. Denn mit ihr vermitteln Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber einen ersten Eindruck und ein möglichst gutes Bild von Ihrer Persönlichkeit. Generell enthält eine gute Bewerbungsmappe ein kurzes, prägnantes Anschreiben, einen Lebenslauf und wertvolle, weiterführende Informationen. Hier erfahren Sie, wie Sie ganz einfach eine rundum gelungene Bewerbungsmappe zusammenstellen.

Bewerbungsmappe

Die Bewerbungsmappe enthält Ihre Bewerbungsunterlagen. Schon allein durch die Optik vermitteln Sie ein positives Signal an den Personaler, der die Bewerbungsmappe als erster Ansprechpartner im Bewerbungsprozess zu sehen bekommt. Um als Bewerber weiter zu punkten, sollten Sie darauf achten, dass die Bewerbungsunterlagen sauber, vollständig und ordentlich zusammengestellt sind.

Ihre Bewerbungsmappe dient zunächst für die traditionelle Print-Bewerbung im Umschlag per Post. Nach wie vor verlangen zahlreiche Mittelständler und kleine Unternehmen diese Form der Bewerbung.

Bewerbungsmappen haben aber auch in Zeiten von E-Mail-Bewerbungen oder Bewerbungen via Online-Formular ihre Gültigkeit: Spätestens wenn Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen sind, müssen Sie Ihre ausgedruckten Bewerbungsunterlagen zur Hand haben.

Unterschiedliche Bewerbungsmappen: So treffen Sie die Entscheidung für „Ihre“ Mappe

  1. Einfache Plastikmappen
    Von ganz einfachen Modellen, für die Sie Ihre Unterlagen noch lochen müssten, ist abzuraten. Sie machen nicht nur einen schlechten optischen Eindruck, sondern sind auch für die Personaler schlecht zu händeln. Klemmordner erfüllen da schon eher ihren Zweck. Ist die erste Seite durchsichtig, kann der Personaler auf dem entsprechend aufgemachten Deckblatt sofort erkennen, wer sich mit welcher Qualifikation auf welche Stelle bewirbt. Personaler mögen es auch, dass sie die Bewerbungsunterlagen leicht entnehmen können. 

    Bewerbungsmappen aus Plastik sind im Vergleich zu Bewerbungsmappen aus Karton preiswerter. Die Klemmen haben jedoch den Nachteil, dass sie das Papier leicht zerdrücken können. Für umfangreiche Anlagen findet sich darin kein Platz.

  2. Bewerbungsmappen aus Karton mit Sichtfenster 
    Mappen aus Karton, die Sie im Schreibwarengeschäft kaufen oder im Online-Handel bestellen können, sind in der Regel schon aufwendig gestaltet und deshalb auch teurer. 

    Wer mag, entscheidet sich für eine Bewerbungsmappe mit Sichtfenster auf Seite 1, in das das Bewerbungsfoto passt. Hier müssen Sie im Vorfeld beachten, dass Sie sich von Ihrem Fotografen ein Bewerbungsfoto in der richtigen Größe aushändigen lassen.

    Ins Innere dieser Mappe passen dann Anschreiben und Lebenslauf sowie Ihre Zeugnisse. Eckklemmen halten die Unterlagen fest, manchmal müssen Sie auch die Papiere auch umständlich in kleine Schlitze an den Ecken einfügen. Eselsohren sind hier programmiert. Bei einigen Modellen können Sie Ihre Unterlagen in ein spezielles Fach auf der rechten Seite einschieben.

  3. Mehrteilige Mappen aus Karton
    Bei mehrteiligen Bewerbungsmappen müssen Sie besonders auf die richtige Anordnung der Seiten achten: Auf der äußeren Umschlagseite ist in der Regel schon das Wort „Bewerbung“ aufgedruckt. Beim ersten Aufklappen ist links oder rechts der Platz für das Anschreiben vorgesehen. Das ist meist leicht erkennbar. In den Innenteil gehören dann der Lebenslauf und Arbeits- sowie Hochschulzeugnisse. Auch Arbeitsproben können Sie hier unterbringen.
     
    Als Berufseinsteiger müssen Sie hier auch die Kopien Ihrer Schulzeugnisse (Abiturzeugnis, Berufsschulzeugnis, Zeugnis über den mittleren Schulabschluss) unterbringen. 

  4. Außergewöhnliche Bewerbungsmappen
    In bestimmten Branchen und Berufsfeldern (Werbebranche, Grafiker, Architekten) bietet es sich an, die Bewerbungsmappe persönlich zu gestalten oder eigens herzustellen. Hier kommt es auf Material, Farbe und Form an. Individualität entscheidet!

Zusammenstellung der Bewerbungsmappe – das gehört hinein:

  • Deckblatt: kein Muss, eignet sich in durchsichtigen Plastikmappen bei entsprechender Gestaltung als „echtes“ Deckblatt; wird oft als erste Seite dem Lebenslauf mit den persönlichen Daten vorangestellt
  • Anschreiben
  • Lebenslauf  
  • Dritte Seite: Für berufserfahrenen Personen oder Führungskräfte kann eine sogenannte Dritte Seite im Lebenslauf wertvoll sein. Besondere Projekterfahrung oder berufsstationen lassen sich hier übersichtlich listen. Die Dritte Seite wird auch als Leistungsbilanz oder Projektliste bezeichnet.
  • Übersicht der Anlagen: ist angeraten, wenn viele Zeugnisse, relevante Zertifikate und/oder Arbeitsproben den Bewerbungsunterlagen hinzugefügt werden
  • Zeugnisse: alles sind gemeint: (Hoch-)Schul- und Arbeitszeugnisse 
  • Bescheinigungen und Nachweise bzw. Zertifikate 
  • Arbeitsproben
  • Schriftliche Referenzen oder Namensangaben für mündliche Referenzen

Anschreiben

Was können Sie? Und warum genau sind Sie der richtige für den Job? Auf einer knappen DIN-A4-Seite haben Sie im Anschreiben die Möglichkeit, Ihre Kompetenzen und Ihre Person zu verkaufen. Bringen Sie kurz, prägnant und ansprechend Ihre Motivation zum Ausdruck. Richten Sie das Anschreiben idealerweise an eine konkrete Person. Nicht zu empfehlen sind Anreden wie »Sehr geehrte Damen und Herren«. Sie wirken sehr anonym und lassen darauf schließen, dass Sie sich im Vorfeld nicht ausreichend über das Unternehmen und entsprechende Ansprechpartner informiert haben. 

Deckblatt

Um eine Bewerbungsmappe optisch aufzuwerten, können Sie ihr ein Deckblatt beifügen. Das Deckblatt der Bewerbung ist allerdings kein Muss. Je nachdem für welchen Job Sie sich bewerben, kann dieses Deckblatt kreativ gestaltet sein; jedoch sollte es nie unprofessionell oder völlig überladen sein. Auf dem Deckblatt können beispielsweise Ihre eigenen Kontaktdaten stehen oder auch Ihr Bewerbungsfoto. Das Deckblatt sollte mit den anderen Bestandteilen der Bewerbungsmappe zusammen ein rundes, kompetentes Bild ergeben. 

Lebenslauf

Eine klare Gliederung ist bei jedem Lebenslauf von Vorteil. Verzichten Sie hier auf gestalterische Zusätze und lassen Sie die Fakten für sich sprechen. In der Regel wird der klassische Lebenslauf wie folgt aufgeteilt: a) persönliche Daten, b) Ausbildung, c) Berufserfahrung/Berufspraxis, d) Praktika/Nebenjobs, e) Fort- und Weiterbildung, f) Sonstige Qualifikationen/Kenntnisse und g) Hobbys/Interessen. Alle Punkte, die für Ihren potenziellen Job von Bedeutung sein könnten, sollten Sie hervorheben.

Dritte Seite/Leistungsbilanz/Projektliste

Die sogenannte Seite Drei kann als Extraseite einer Bewerbung beigefügt werden. Sinnvoll ist sie beispielsweise dann, wenn spezielle Projekte oder Sonderaufgaben den Rahmen Ihres Lebenslaufs sprengen. Mithilfe dieser Dritten Seite können Sie solche Projekte genauer auf den Punkt bringen und Ihr berufliches Profil schärfen. 

Die Übersicht der Anlagen

Arbeitsproben, Auslandsaufenthalte, Praktikumsbescheinigungen – all diese Dokumente, die Sie Ihrer Bewerbung beilegen (ob als Kopie oder im PDF-Format), können gesondert in einer Übersicht genannt werden. 

Die Zeugnisse

Sie sind die Belege Ihrer Kompetenz: Zeugnisse gelten als wichtiger Bestandteil einer vollständigen Bewerbungsmappe. Beachten Sie, dass lediglich Zeugnisse Ihrer Bewerbung beigefügt werden sollten, die auch für die Position relevant sind. Meist sind Schulabschluss- oder Abiturzeugnisse sowie Ausbildungs- oder Hochschul-/Diplomzeugnisse. Übrigens: Sollten Sie Ihre Bewerbung verschicken, legen Sie niemals Ihre Originaldokumente bei – wer weiß, wohin diese auf dem Weg zu Ihrem Wunscharbeitgeber verschwinden …

Bescheinigungen und Nachweise 

Sie haben bereits viele Praktika absolviert? Das sollten Sie auch Ihren potenziellen Arbeitgeber wissen lassen. Nachweise oder Zertifikate über Fort- und Weiterbildung können ebenso einen guten Eindruck hinterlassen. Doch auch hier gilt: Alles sollte eine gewisse Relevanz für die angestrebte Stelle haben. 

Die Arbeitsproben/Referenzen

Halten Sie nicht hinterm Berg mit dem, was Sie können. Am besten unterstreichen Arbeitsproben Ihr Können. Insbesondere bei Grafikern, Journalisten, Fotografen, Designern oder Architekten bietet es sich an, Referenzbeispiele der Bewerbung mit beizufügen. In der Regel reichen hier Kopien oder Scans von Zeichnungen, Artikeln, Grafiken oder Fotos aus. Wählen Sie Ihre Arbeitsproben sorgsam aus – weniger ist mehr. 

Bitte beachten Sie: Nicht alle Elemente sind für jeden Bewerber zwingend erforderlich. Schüler, die sich um einen Ausbildungsplatz bewerben, oder Studenten, die ein Praktikum suchen, können getrost auf eine Extraseite, Arbeitsproben und Referenzen verzichten. Für einen berufserfahrenen Bewerber, der einen Branchenwechsel plant, ist eine Leistungsbilanz hingegen durchaus sinnvoll. 

Zum Schluss noch eine einfache Faustregel für Ihre Bewerbungsmappe: 
Beschränken Sie sich auf die Anlagen, die besonders relevant für die angestrebte Position sind. Denn eine zu umfangreiche Bewerbungsmappe mit zu vielen Anlagen schreckt Personalverantwortliche unter Umständen ab.

Dieser Artikel ist erschienen am 11.04.2018
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