Vorlagen, Inhalte & Tipps

Der korrekte Lebenslauf

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Der Lebenslauf ist neben dem Anschreiben der wesentliche Part jeder Bewerbung. Mit ihm zeigt ein Bewerber, dass er aufgrund seiner Ausbildung, seines beruflichen Werdegangs und seiner Qualifikationen zu einem ausgeschriebenen Job passt. Für den perfekten Lebenslauf ist es wichtig, sich an bestimmte Vorgaben zu halten. Nur so wird die Bewerbung zu Ihrem Erfolgsmodell.

Im Gegensatz zum Anschreiben, in dem der Bewerber seine Motivation für die Bewerbung auf den Punkt bringen soll, muss der Lebenslauf klar strukturiert, übersichtlich gegliedert und vor allem lückenlos sein. Im Idealfall sind im Lebenslauf die Vorzüge des Bewerbers so deutlich herausgestellt, dass der Personaler um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch quasi nicht herumkommt. 

Der Lebenslauf enthält alle bisherigen Stationen der beruflichen Laufbahn, die Auflistung der Tätigkeiten, Angaben zur Ausbildung, Studium, zusätzliche Kenntnisse, Fremdsprachen, Praktikum und nachweisbaren Qualifikationen. Darüber hinaus kann der Lebenslauf noch Informationen über die persönlichen Interessen und zum Beispiel ehrenamtliches Engagement enthalten. 

Die nachfolgenden Tipps und Informationen sollen Ihnen beim Erstellen Ihres Lebenslaufs helfen. Sie können sich damit auch Ihre eigene Vorlage erstellen. Denn Ihr Lebenslauf ist zwar einzigartig, Sie müssen Ihre Vorzüge jedoch für jede Bewerbung neu definieren und auf die Anforderungen der Stellenanzeige zuschreiben. An der Struktur ändert sich nichts, aber Layout oder Design des Lebenslaufs können Sie unterschiedlich gestalten. Das ist abhängig vom Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben: Manche verlangen Sachlichkeit, andere wiederum erlauben kreative Aufmachungen. 

Als Vorlage gilt: Eine klare Gliederung ist entscheidend

Ein tabellarischer Lebenslauf ist heute Standard. Das gilt sowohl für die Bewerbung auf eine Stellenanzeige, für eine Initiativbewerbung – und selbst für eine Kurzbewerbung. Der Aufbau folgt immer einem klaren Muster. Übersichtlichkeit ist Trumpf: Der Personaler sollte sofort die wichtigsten Stationen Ihrer (akademischen) Ausbildung und Ihrer Berufslaufbahn erkennen können. In der Regel umfasst der Lebenslauf nicht mehr als zwei Seiten. Für Forschung und/oder Projekte sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen kann eine sogenannte „Dritte Seite“ hinzugefügt werden. Bei Berufsanfängern reicht häufig eine Seite zur Erstellung des Lebenslaufs. 

Die meisten gängigen Textverarbeitungsprogramme besitzen einfache Vorlagen für Lebensläufe. Sie können als einfache Grundlage für den Lebenslauf verwendet werden, verlangen aber unbedingt nach Individualisierung. 

Layout & Design: Die Optik unterstützt die Lesefreundlichkeit der Bewerbung

Die gewählte Schrift im Lebenslauf sollte gut lesbar und nicht zu klein sein. Auch der Zeilenabstand sollte nicht zu eng sein. Um den Lebenslauf auf Länge zu bringen, muss gegebenenfalls inhaltlich gekürzt werden. Jedoch besteht auch durch die Auswahl der Schriftart eine Variante für mehr Platz empfehlen – ebenso wie durch die Schriftgröße, die zwischen 10 und 12 Punkt liegen sollte. Ideal sind Standard-Schriftarten wie "Arial", "Times New Roman" und "Verdana", die jedoch sehr massiv wirken, wohingegen „Calibri“ oder „Cambria“ einen etwas feineren Eindruck hinterlassen.

Wechseln Sie nicht zwischen den Schriftarten hin und her – und verwenden Sie die gleiche Schrift auch im Anschreiben.

Formulierungen im Lebenslauf: Stichwörter sind besser als ganze Sätze

Tabellarischer Lebenslauf bedeutet: Ein Lebenslauf sollte sprachlich kurz und knapp formuliert sein – mit Schlagwörtern und maximal stichwortartigen Aufzählungen. Diese können Sie durch Bullet Points hervorheben.

Ausformulierte Sätze haben im Lebenslauf keinen Platz und gehören in den Bewerbungsunterlagen ins Anschreiben. Eventuell können Sie auch auf einer Extra-Seite zum Lebenslauf („Dritte Seite“) Ihre Projektlaufbahn oder Ähnliches stärker ausformulieren. Darin können Bewerber ihre besondere Expertise zum  Ausdruck bringen.

Der tabellarische Lebenslauf existiert in zwei verschiedenen Varianten: 

  • als chronologischer Lebenslauf
  • als sogenannter amerikanischer Lebenslauf

Der chronologische Lebenslauf:
Nur ganz junge Bewerber, die sich nach der Schule für einen Ausbildungsplatz bewerben, sollten den chronologischen Lebenslauf verwenden, dessen Stellenwert gegenüber dem amerikanischen Lebenslauf sehr eingebüßt hat. Hier folgt nach den persönlichen Daten in chronologischer Reihenfolge der lückenlose Schulbildungsweg mit Angaben zu den Abschlussnoten und etwaigen Praktika.

Manchmal ist der chronologische Lebenslauf aber auch für  Hochschulabsolventen oder Arbeitssuchende, die sich direkt nach der Ausbildung bewerben, das Mittel der Wahl – nämlich genau dann, wenn sie nur wenige praktische Erfahrungen aufzeigen können. Arbeitslose sollten abwägen: Von Fall zu Fall ist es taktisch klüger, den chronologischen Lebenslauf zu verwenden, um eine etwaige längere Arbeitslosigkeit nicht ganz prominent oben im Lebenslauf  thematisieren zu müssen. 

Der amerikanische Lebenslauf:
Für Bewerber in ungekündigtem Arbeitsverhältnis und mit hoher Berufserfahrung ist der amerikanische Lebenslauf zu empfehlen. Der amerikanische Lebenslauf zeichnet sich durch seine Übersichtlichkeit aus und ist in Deutschland mittlerweile die bevorzugte Lebenslauf-Variante. 

Im amerikanischen Lebenslauf steht die derzeit ausgeübte Position des Bewerbers ganz oben – direkt nach den Angaben zur Person. Es folgen alle weiteren Jobstationen anti-chronologisch – also rückwärts bis zum Anfang des Berufslebens. Beim chronologischen Lebenslauf entspricht der Aufbau dagegen der zeitlichen Abfolge der Ausbildungs- und Berufsstationen. 

Nach der Berufslaufbahn folgen Angaben zum Studium, zum Wehr- oder Zivildienst, zur Schul- und (zusätzlicher) Berufsausbildung, zu Fremdsprachen und IT (EDV-) Kenntnissen, möglichem sozialen Engagement bis zu persönlichen Interessen.

Beide Varianten des Lebenslaufs bieten Vor- und Nachteile – und letztlich hängt es von den individuellen Erfahrungen ab, um sich als Bewerber für das eine oder andere Muster zu entscheiden. 

Beim Inhalt wichtig: Übersichtlich bleiben

Klarheit und Übersichtlichkeit gelingen am besten, wenn Bewerber ihren Werdegang nach folgendem Muster für den amerikanischen Lebenslauf mit thematischen Zwischenüberschriften gliedern:

1. Persönliche Daten 

Hierzu gehören:
  • Name
  • Anschrift
  • Telefon
  • E-Mail-Adresse
  • Geburtsdatum 
  • Geburtsort 

Auf folgende private Angaben im Lebenslauf können Sie in der Regel eher verzichten, da sie für eine Bewerbung keine Relevanz haben oder dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) widersprechen: 

  • Geburtsname 
  • Ehepartner/Partner
  • Elternschaft/Kinder 

Angaben zum Familienstand und zur Staatsangehörigkeit sind offiziell keine Pflicht, finden sich aber noch oft in den Lebensläufen.

2. Berufserfahrung & Berufspraxis (als „Herzstück“ des Lebenslaufs)

Dazu gehören sämtliche Arbeitgeber mit Ortsangabe, Ihre Berufsbezeichnung sowie jeweils in Stichworten eine kurze Tätigkeits- und Aufgabenbeschreibung sowie eventuelle Erfolge und wichtige Projekte. Berufspraxis
Dieser Abschnitt ist der wichtigste im Lebenslauf Ihrer Bewerbung, denn er zeigt, welche fachlichen Kompetenzen und praktischen Erfahrungen der Bewerber für die angestrebte Position bzw. Stelle mitbringt. Er sollte daher besonders ausführlich gestaltet sein – selbst bei jungen Jobsuchenden, die bisher keine wirkliche Berufspraxis vorweisen können. Sie müssen versuchen, bei einer Bewerbung ihre Leistungsbereitschaft über Praktika, Aushilfstätigkeiten, Nebenjobs, soziales Engagement und andere Tätigkeiten zu dokumentieren.

Mütter und Väter, die nach der Geburt ihrer Kinder in Erziehungs- bzw. Elternzeit gegangen sind, fügen diese Auszeit vom Job chronologisch in ihren Karriereweg ein und können auf diese Art eine Lücke im Lebenslauf vermeiden, Beispiel: 

02/2010-02/2011 Elternzeit

Mehr Informationen zum Familienleben haben für die Bewerbung keine Bedeutung. Hilfreich ist es, wenn die Auszeit für die Familie zum Beispiel auch für eine Fort- oder Weiterbildung genutzt wurde – oder es andere berufliche Aktivitäten gab, wie beispielsweise Urlaubsvertretungen im Unternehmen. Das ist vor allem bei längeren Elternzeiten wichtig. 

3. Schule / Abschlüsse / Ausbildung / Fortbildung

Dazu gehören zum Beispiel Schulausbildung, Berufsausbildung, Praktikum und Studium.  

Faustregel: Je mehr Berufserfahrung ein Bewerber hat, desto weniger spielen Schule und Studium eine Rolle.

4. Praktikum & Nebenjobs

Dieser Abschnitt ist vor allem für jüngere Bewerber, wie Schulabgänger oder Hochschulabsolventen, wichtig. Sie können bei der Bewerbung ihr Praktikum oder ihre Praktika, Nebenjobs oder Werkstudententätigkeiten auflisten. Inhaltlich gelten bei der Auflistung dieser Jobs die gleichen Regeln wie für reguläre Jobstationen. 

Berufserfahrene lassen uralte Praktika besser weg. Ausnahme: Ein Praktikum hat einen ganz besonderen Bezug zur angestrebten Position.

5. Fortbildung & Weiterbildung / Zertifikate

Hier können Berufstätige wichtige Informationen über Seminare, Kurse und Workshops auflisten, die einen Bezug zu ihrer aktuellen Tätigkeit und der Bewerbung auf die Wunschposition haben. Diese Stationen werden jeweils mit Name und Kurzbeschreibung des Inhalts – und eventuell erworbenem Abschluss – aufgelistet. Das können zum Beispiel spezielle Computer- oder Software-Weiterbildungen, Management- und Führungsseminare oder auch Sprachkurse sein. 

Wichtige Informationen: Auch hier sollten Bewerber nur Weiterbildungen aufführen, die nicht älter als fünf Jahre sind. Wer hier nicht viel zu berichten hat, kann die ein oder zwei Kurse auch unter dem nächsten Punkt mit auflisten.

6. Besondere Qualifikationen/Kenntnisse

Dazu gehören zum Beispiel: 

  • Fremdsprachenkenntnisse 
  • Computer-, Software- und IT-Kenntnisse
  • eventuell Weiterbildung und Kurse (siehe 5.

7. Persönliche Interessen (Hobbies) und Ehrenamt (soziales Engagement)

Hier können Bewerber einen kleinen Einblick in ihre private Freizeitgestaltung geben. Bei der Bewerbung sollten Sie aber immer im Hinterkopf haben, wie eine Aktivitäten wirkt. Neben Hobbies und Interessen wie beispielsweise Sport, Kultur und Musik , können hier auch ehrenamtliches und soziales Engagement sowie eventuell politische und Vereinsaktivitäten aufgelistet werden.

Abschließend gilt: Der Lebenslauf Ihrer Bewerbung sollte Ihre persönlichen Kompetenzen und fachliche Expertise auf den Punkt bringen. Prüfen Sie Ihre Ausführungen daher immer aus der Sicht Ihres Gegenübers: Welchen Mehrwert können Sie für die ausgeschriebene Position vorweisen? Hier sollten Sie mit Ihren Kenntnissen Punkt für Punkt auftrumpfen.

Dieser Artikel ist erschienen am 11.04.2018
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