Die Erfahrung zählt
Medien
Tätigkeiten im Medienumfeld, angefangen im Verlagswesen über TV, Radio und Internet erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. Gerade die Digitalisierung hat die Branche maßgeblich verändert. Je nach Ausbildung sowie Tätigkeits- und Verantwortungsbereich reicht die Spanne zwischen den möglichen Jahresgehältern von 30.000 bis über 200.000 Euro.
Ihr mögliches Gehalt im Bereich Medien
Im Idealfall haben Medien-Profis spezialisiertes digitales Wissen, denn besonders die Internetbranche setzt derzeit auf Wachstum. Nach einer Erhebung des Portals Gehalt.de können Social Media Manager mit steigender Erfahrung bis zu 60.000 Euro verdienen. SEO-Experten mit viel Erfahrung liegen bei einem Jahresgehalt von bis zu 75.000 Euro. Auch Content-Manager können im oberen Segment in großen Unternehmen über 70.000 Euro Jahresbrutto erzielen.
Für Entscheider mit digitalen Kompetenzen in deutschen Unternehmen der Internetwirtschaft sind momentan Spitzengehälter von über 200.000 Euro im Jahr Usus, so das Ergebnis einer Umfrage der Personalberatung Cribb. Top-Verdienstmöglichkeiten bietet in der Branche das General Management, dicht gefolgt von Digitalisierungs- und Vertriebsspezialisten. Nur jeder fünfte muss in diesen Gefilden auf Zusatzleistungen wie Dienstwagen, betriebliche Altersvorsorge oder Unternehmensbeteiligung verzichten.
Durchschnittsverdienste als Professional [1]
Nach Ausbildungsgrad/ Studienabschluss
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Jahresbrutto in Euro [2]
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Cutter/in
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30.000
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Mediengestalter/in
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34.800
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Tontechniker/in
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34.800
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Web-Designer/in
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37.200
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Journalist/in
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43.950
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Kameramann/-frau
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48.000
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Nach Position
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Jahresbrutto in Euro [3]
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5 bis 10 Jahre Berufserfahrung
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über 10 Jahre Berufserfahrung
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Gestaltung / Grafik
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33.310
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38.820
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Produktion (Print, TV, Funk etc.)
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41.640
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45.900
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PR/Kommunikation
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44.240
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48.770
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Produktmanagement
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49.614
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54.730
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Redaktion
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51.970
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61.420
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(Key) Account-Management,
Dienstleistungen
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54.050
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63.190
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Alleinredakteure
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57.230
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64.510
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Redakteure mit Leitungsfunktion
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65.300
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70.400
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Vertriebsleitung mit PV
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82.400
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93.520
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Geschäftsführung mit PV
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119.680
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135.750
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[1] Professionals nach 5 Jahren Berufserfahrung
[2] Quelle: BDZV-Tarifvertrag/Gehaltscheck karriere.de
[3] Quelle: Gehalt.de / BDZV-Tarifvertrag
Einflussfaktoren auf das Gehalt
Unternehmensgröße und Branche
Eine wichtige Rolle bei der Höhe des Gehalts im Medienumfeld ist spielt die Unternehmensgröße. In kleineren Unternehmen und Agenturen wird oft deutlich weniger gezahlt als in großen Unternehmen und Konzernen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. Ein weiteres Kriterium im Bereich Medien sind Branche, Tätigkeitsbereich sowie die Umsatz- und Personalverantwortung. Spitzengehälter können laut Personalberatung cribb vor allem in eCommerce-Unternehmen, Medienhäusern, Online-Technologie-Unternehmen und Portalen bzw. Marktplätzen erzielt werden.
Geringer fallen die Einkommensperspektiven dagegen in Agenturen und Inkubatoren aus. Für Führungspersonal und Entscheider ist außerdem die Rechtsform ein Kriterium. So können Manager in AGs bis zu 25 Prozent mehr einstreichen als in GmbHs und KGs.
Standort mit Mehrwert
Die Vergütung im Bereich Medien variiert stark in Bezug auf Stadt als auch auf Bundesland.
Laut Alma Mater-Studie ergibt sich zwar kein Nord-Süd-Gefälle, dennoch zahlen Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern in Baden Württemberg die höchsten Gehälter. Eine Differenz von fast 1.000 Euro im Vergleich zu Schlusslicht Thüringen. Überdurchschnittlich hoch bleiben die Gehälter bei einer Größe von 100 bis 999 Mitarbeitern bei Unternehmen im Süden, die höchsten Gehälter werden hier aber in Rheinland-Pfalz gezahlt.
Mit zunehmender Unternehmensgröße gleichen sich die Gehaltsunterschiede an, da diese Unternehmen meist bundesweit tätig sind und so ähnliche Gehälter zahlen. Thüringen bleibt jedoch Schlusslicht.
Bewerber sollten auch Regionen mit gewissem Standortnachteil im Auge behalten. Denn um an die „High Potentials“ zu kommen, zahlen Unternehmen nach der Alma Mater-Studie auch hier gute bzw. gleiche Gehälter.
Unternehmen in Ballungszentren liegen vorn
Heruntergebrochen auf die Ballungszentren um die Großstädte Frankfurt, Stuttgart, München oder Düsseldorf fallen die Gehaltsunterschiede geringer aus. Besonders in für Berufseinsteiger „unattraktiven“ Städten werden so höhere Gehälter gezahlt als beispielsweise in Berlin, wo die Jobs unter den Absolventen heiß umkämpft sind.
Ihr Realgehalt
Ob 30.000 oder 200.000 Euro: Mit einem guten Jahresgehalt lässt es sich nicht in jeder Region gleich gut durchstarten. Denn so mancher scheinbare Gehaltsvorsprung entpuppt sich oft als echtes „Leerstück“. Höhere Mieten in Großstädten wie München oder Frankfurt, die unterschiedliche Kaufkraft bei Lebensmitteln und Konsumgütern, Benzinkosten, Immobilienpreise, Infrastruktur – all das sind Faktoren, die sich im Portemonnaie bemerkbar machen. Ein vermeintliches Traumgehalt kann da schnell zu einem Trauma werden.
Um dem vorzubeugen, ist es ratsam, sich einen Überblick zu verschaffen, in welchen Städten und Regionen es sich finanziell am besten leben lässt. Im Umkehrschluss kann man dann auch ableiten, in welchen Städten ein höheres Gehalt wichtig ist, um die monatlich anfallenden Kosten zu decken.
Wieviel also ist das eigene Gehalt wirklich wert?
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung vergleicht die Gehaltsentwicklung in den Regionen und gleicht diese mit den Lebenshaltungskosten und anderen Ausgaben ab, die Durchschnittsdeutsche tätigen.
All diese Werte ergeben den Regionalen Kaufpreisindex (RKI), aus welchem sich entnehmen lässt, wie viel das eigene Gehalt wirklich wert ist und in welcher Region es sich mit dem gleichen Gehalt besser leben lässt (mögliches Gehaltsplus).
Die RKI-Berechnungen basieren noch auf dem bundesweiten Durchschnittsgehalt von
28.950 Euro. Aktuell liegt das Medianentgelt aller Vollzeitbeschäftigten laut Bundesarbeitsagentur bei etwa 36.290 Euro/Jahr.
Aktuelle Trends und Tipps vom Vergütungsexperten
„Praxiserfahrung ist das A und O“
Interviewpartner:
Andreas Burg
media:personal HR Manager
Das Interview führte Miriam Bax
Jobs in der Medienlandschaft sind begehrt und umkämpft. Bei Unternehmen besonders gefragt sind momentan Online-Profis. Doch die gute Ausbildung allein reicht nicht. Wer hier einsteigen und gutes Geld verdienen will, der sollte sich so früh wie möglich praktische Erfahrung aneignen und Kontakte knüpfen. Worauf es noch ankommt, erklärt HR Manager Andreas Burg vom Personaldienstleister media:personal.
Welche Qualifikationen und welche Fachkräfte sind in der Medienbranche derzeit besonders gefragt?
Hier ist momentan in der Tat ein immer schnellerer Wandel bemerkbar. Ein stark gewachsener Bereich ist z.B. das Gebiet Planung und Beratung in Mediaagenturen. Im Gegenzug beobachten wir vor allem in Bezug auf feste Positionen immer weniger Nachfrage für den Bereich Kreation. Dieser wird seit den letzten vier bis fünf Jahren hauptsächlich über Freelancer abgedeckt. Da diese Jobs primär projektbasiert vergeben werden, ist das Buhlen der Kreativen um die Aufträge groß. Gefragt sind eher Projektmanager und Kundenberater, die den Kunden langfristig betreuen.
Gute Chancen haben besonders Online Experten: Art Director Online, Account Manager Online/Interactive oder auch Digital Planning Manager sind derzeit stark gefragt. Besonders in Agenturen oder in Verlagen sind Online Kenntnisse also ein Muss. Dies ist besonders wichtig für die „klassischen“ Jobs wie Grafiker, Berater, Redakteure.
Generell werden im Medienbereich immer mehr Spezialisten als Generalisten gesucht. Dies war bis vor wenigen Jahren noch anders. Da hatte der Bewerber die Nase vorn, der bereits in vielen Medienbereichen tätig war.
Welchen Stellenwert hat die Praxiserfahrung in Bezug auf das Gehalt?
Viele der gefragten Jobs im Bereich Medien sind relativ neu, so zum Beispiel der Online Marketing Manager oder Social Media Manager. Dafür gibt es teilweise noch keine einschlägigen (akademischen) Ausbildungen oder entsprechende Inhalte werden nur gestreift, daher fällt für viele Unternehmen die praktische Erfahrung der Bewerber stärker ins Gewicht als allein die Ausbildung. Gerade im Bereich Social Media Management ist der Run auf die freien Positionen groß. Da ist es besonders wichtig, auch im Studium schon in diesem Bereich für Unternehmen tätig gewesen zu sein. Auch für Quereinsteiger gilt hier: Weiterbildungen und Zertifikate sind gut – aktive Berufserfahrung ist noch besser im Hinblick der teilweise sehr überlaufenen Branchensegmente.
Können die vergleichsweise niedrigen Einstiegsgehälter im Medienumfeld durch steigende Berufserfahrung wieder ausgeglichen werden?
Grundsätzlich sind die Gehälter in der Medienbranche gar nicht so niedrig, sondern eher im Mittelfeld angesiedelt. Es gibt Branchen, in denen Einsteiger weniger verdienen, fasst man aber in der Industrie Fuß, dann gibt das Gehalt deutlich mehr her.
Ein Problem ist hier sicher auch, dass in der Medienbranche sehr häufig gewechselt wird. Das ist ein besonderes Phänomen der Branche. Kaum ein Mitarbeiter bleibt noch fünf bis zehn Jahre beim gleichen Unternehmen, vielmehr wird alle zwei bis drei Jahre gewechselt. Da sind auch viele Unternehmen nicht gewillt, große Einstiegsgehälter zu zahlen, sondern setzten eher niedriger an.
Dennoch steigt das Gehalt natürlich im Lauf der Karriere. Jemand der als Junior zum Beispiel 35.000 Euro verdient hat, der spielt nach sechs bis acht Jahren als Senior sicherlich in der Liga um 60.000 Euro – je nach Fachgebiet.
In welchen Segmenten werden die größten Gehälter gezahlt?
In den Top-Führungssegmenten kommt es eher weniger auf den einzelnen Bereich an. Hier haben sich die Gehälter durch die immer engere Verzahnung von Verlagen, Sendern und Agenturen relativ angeglichen.
Ist es ratsam, das Thema Gehalt aktiv direkt im Vorstellungsgespräch auf den Tisch zu bringen?
Das Thema Gehalt ist ein wichtiger Punkt, wenn nicht sogar der entscheidende Knackpunkt. In einem ersten Gespräch sollte das Gehalt natürlich nicht zu Beginn angesprochen werden, sondern eher am Ende. Und auch nur dann, wenn man einen positiven Eindruck hat, sowohl inhaltlich als auch zwischenmenschlich.
Grundsätzlich empfehle ich, die Vergütung aber erst in einem zweiten Gespräch aufzugreifen. Zumal der Bewerber hier in einer guten Verhandlungsposition ist, kann er doch davon ausgehen, dass bei einem zweiten Gespräch das Unternehmen an einer Zusammenarbeit sehr großes Interesse hat.
Welches Gehalt kann man fordern?
Bis vor zwei Jahren stiegen die Gehälter kontinuierlich. Ich erlebe aber immer wieder, dass viele Unternehmen da nicht mehr mitgehen. Oft bedeutet das Abstriche von bis zu zehn Prozent. Insofern sollten Bewerber den Bogen nicht überspannen und sich unnötig selbst in Aus schießen. Bei zu niedrigen Angeboten rate ich allerdings auch zur Vorsicht. Möglich ist, gerade im Zweifel über Zusatzleistungen das Grundgehalt aufzupolieren.
Einige Unternehmen bieten z.B. die Finanzierung spezieller Weiterbildungen an. Wenn ein Kandidat dann eine bestimmte Zeit im Unternehmen bleibt, werden die Kosten zum Teil komplett vom Unternehmen übernommen.
Gibt es weitere Benefits, die als Gehaltsersatz akzeptabel sind?
Viele Unternehmen bieten Zusatzleistungen, die oft sehr reizvoll sind. Vor allem ein „Jobticket“ ist in großen Städten für viele ein Anreiz, genauso wie die Mitgliedschaft in Fitness-Studios. Die Personalabteilungen werden da immer kreativer.
Entscheidende Faktoren die zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz beitragen sind sicherlich auch die Lage, die Räumlichkeiten sowie die Teamaufteilung. Für viele Unternehmen ist das bereits Standard, ich erlebe bei vielen aber auch Nachholbedarf.
Welche regionalen Besonderheiten sind in Bezug auf das Gehalt zu beachten?
In München und Hamburg gibt es meist deutlich höhere Gehälter als in den Regionen Köln, Düsseldorf oder Frankfurt a.M. Ganz klar abgeschlagen ist allerdings Berlin, denn hier ist die Konkurrenz unter Bewerbern bei großen Agenturen, Verlagen, Sendern oder anderen Medienunternehmen einfach groß. Hier liegt das Gehaltsniveau tatsächlich oft 20 bis 30 Prozent unter dem anderer Regionen.
Zahlen große Unternehmen und Konzerne grundsätzlich mehr als kleine und mittelständische Unternehmen?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Riesige Gehaltssprünge sind im Allgemeinen nicht erkennbar, je nach Position macht es kaum einen Unterschied, ob man in einer kleinen Agentur oder einem großen TV-Sender arbeitet.
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